Lake Tikitapu und WHAKAREWAREWA

Donnerstag 3. Januar 2019 – Heute wollten wir einen ganz entspannten Tag machen. Wir schliefen aus und frühstückten Spiegeleier auf Toast und Kaffee. Dann fuhren wir los zum blauen See Tikitapu, um um ihn herum zu spazieren. das hatte uns ein neuseeländischer Gast hier auf dem Campingplatz gestern empfohlen. Es war ein entspannter unaufgeregter Spaziergang bei bedecktem Himmel, der fast hätte in Deutschland stattfinden können… nur der Wald war tatsächlich ziemlich anders, mit den hier typischen Farnbäumen, die wie Palmen aussehen, und den lianenähnlichen Bäumen.

Nach einem Drittel der Strecke landeten wir in einem coolen Wohnwagen-Café, in dem wir uns bei unseren Havanna-Coffee-Flat-Whites mit zwei sehr netten jungen Frauen aus den USA interessant unterhielten. Unter anderem kamen wir auf das Maori-Dorf WHAKAREWAREWA südlich von Rotorua zu sprechen, das die beiden schon besucht hatten und über das Tobn gerade in einem Faltblatt nachlas. Ehrlich gesagt hatten weder Luk noch ich sonderlich Luast, heute noch großartig etwas zu unternehmen. Auf der anderen Seite hatten wir nur noch heute, um uns hier das Maori-Dorf anzuschauen, von dem die beiden USA-Mädels sehr begeietert waren… Als wir also gegen halb zwei wieder am Auto waren, buchte Tobn uns online für die Führung um zwei. Ich war doppelt skeptisch, da ich den Besuch im Eingeborerenen-Dorf der Oranng Aslis in Malaysia noch in traumatischer Erinnerung hatte, weil wir uns dort wie unerwünschte Eindringlinge gefühlt hatten!

Ganz anders war es hier bei der Ankunft im Maori-Dorf WHAKAREWAREWA. Das Dorf wird aktiv von 25 Familien und 75 Menschen bewohnt. Als erstes haben wir eine Aufführung von Tänzen, Liedern und dem bekannten Begrüßungsritual WAKA bekommen, sehr sympatisch erklärt von einer Maori-Frau. Wir durften sogar einen Tanz mittanzen. Das Ganze ging eine halbe Stunde. Dann wurden wir in zwei Gruppen durchs Dorf geführt. Das besondere und einmalige an diesem Dorf ist weltweit, dass es in und mit einem geothermalen Gebiet lebt.

In den verschiedenene heißen aus der Erde blubbernden Quellen wird gekocht, gebadet oder sie werden einfach eingezäunt gemieden, weil sie zu gefährlich sind. Zwischen den Häusern, aus den Gullideckeln oder in den Gärten dampft und blubbert es überall. Die Bewohner arbeiten entweder außerhalb des Dorfes oder beteiligen sich am Tourismusgeschäft als Fremdenführer, Café-Besitzer oder Souvernirverkäufer. Das alles geschieht inzwischen aber auf eine sehr angenehme selbstbewusste Art. Das war wohl nicht immer so gewesen, aber in den letzten Jahrzehnten hat sich glücklicherweise viel zu Gunsten der maorischen Kultur verbessert.

Morgens werden die Töpfe in die heißen Löcher gestellt und abends nach der Arbeit ist das Essen fertig.
Der weiße Beutel beinhaltet Maiskolben, die in dem salzigen heißen See garen…
…die man nur noch mit Butter bestreichen muss und genießen kann.
In die Badebecken wird das fast 100°C heiße Wasser in offenen dünnen Rinnen geführt, so dass das Wasser dann angenehme 40°C hat.
Blubbern am Straßenrand.

Es war ein rundum schöner entspannter und interesanter Tag, der mit einem leckeren Abendessen endete, das Luk uns zubereitete; Frikadellen aus frischem Angus-Rinder-Hackfleisch mit geschmoözenen Zwiebeln an Bratkartoffeln aus neuen neuseeländischen Kartoffeln. Witziger Weise und unglaublich berührend und interessant unterhielten wir uns am Platz beim Abendessen dann ausgerechnet mit einer gemischt Maori-Schottischen Familie, die in der Vergangenheit sehr unter den Selbstzweifeln und der Aussichtlosigkeit der Maori-Bevölkerung in New Zealand zu kämpfen hatte und bei der nun sowohl Vater als auch Mutter sich in Selbsthilfegruppen für das Selbstbewusstsein der Maori und damit gegen Alkoholismus und Gewalt in Maori-Familien einsetzen.

Ein wunderschöner Tag klang langsam bei einer Runde Skat aus und morgen werden wir Lara am Hot Water Beach nach einem halben Jahr wieder sehen….

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