Bay of Islands

Dienstag 8. Januar – Um sieben aufgestanden machten wir uns gegen halb neun mit Sandwiches und Kaffe auf den Weg nach Norden, wo wir die nächste Woche in der Bay of Islands verbringen würden. Gegen zwölf hatten wir unsere Zelte aufgebaut und hielten erstmal eine kleine Siesta. In der prallen Mittagsonne suchte sich dafür jeder ein schattiges Plätzchen.

Warten auf four flat whites
Ein-Weg-Brücke: Davon gibt es in Neuseeland unendlich viele. Wenn die Straßen so schön leer sind, was sie tatsächlich während unseres Aufenthaltes meistens waren, sind sie auch überhaupt kein Problem. An dem Tag als wir uns auf den Weg nach Hot Water Beach machten, standen wir aber wegen genau so einer Brücke im Stau.
Diesen Wagen fanden wir schon hier während der Fahrt sehr nett und er wird uns in den nächsten Tagen nochmal wieder begegnen.

Wir liefen dann auf der Promenade am Strand entlang nach Paihia rein. Luk bekam neue Flipflops und kaufte sich eine neue Badehose (er war inzwischen aus allem rausgewachsen). Wir aßen Fish&Chips und buchten unseren Tauchgang am Donnerstag. Da bin ich wirklich gespannt, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir nach unserer Tauchwoche auf Pulau Perhentian vor zweieinhalb Jahren von allen anderen Tauchgebieten nur enttäuscht werden können…


Der Abend klang bei einem gediegenen Doppelkopfspiel aus.

Muriwai Beach

Montag 7. Januar – Sieben Uhr Aufstehen, acht Uhr Abfahrt, das funktioniert momentan recht gut. Wir hatten uns am Campingplatz vom Hot Water Beach noch vier Flat Whites mitgenommen und sind nach einer entspannten zweieinhalbstündigen Fahrt am Muriwai Beach angekommen. Der eintägige Aufenthalt hier war eigentlich nur als Zwischenstopp gedacht gewesen, da wir ja Lara ursprünglich in Auckland abholen wollten.

Wir verbrachten so aber einen sehr entspannten Mittag am Platz im Schatten: Luk kochte uns wieder ein leckeres Burger-Reste-Essen und Lara findet inzwischen zu unserem Glück Gefallen an Doppelkopf! Mit einer kurzen Pause am Strand und einem Bad in gigantischen Wellen spielten wir dann auch bis zum Dunkelwerden durch.

Familientag: Schach, Strand, Burger

Sonntag 6. Januar 2019 – Heute Morgen nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns fürs Erste bei Laras Gastfamilie. Oje, ich möchte nicht an den Abschied in einem halben Jahr denken! Es ist unglaublich, in was für einer tollen Familie Lara gelandet ist. Nach diesen zwei Tagen haben alle von uns das Gefühl, uns schon ewig zu kennen. Ich würde auf der Stelle die nächsten zwei Wochen unseres Urlaubs mit ihnen verbringen und wer mich kennt, weiß was das bedeutet.

So ließen wir nun den Tag zu viert ganz ruhig angehen. Tobn motivierte Lara zum Schachspiel, was darin endete, dass wir eine Stunde später alle drei gegen Tobn spielten, während zwischendurch bzw. parallel Wäsche abgehängt und zusammen gelegt wurde. Und als dann tatsächlich Tobn schachmatt gegangen war, fuhren wir zum Supermarket (also die gestern Morgen erwähnten 40 Minuten in den nächsten Ort – Whitianga), um fürs Abendessen einzukaufen. Gegen vier zurück am Campingplatz begannen Luk und Lara schon mit den Essensvorbereitungen, während Tobn und ich noch einmal zum Hot Water Beach gingen und in den Wellen sprangen, die heute viel größer als vorgestern waren und richtig Spaß machten.

Anschließend ließen wir uns frisch geduscht die Burger schmecken. Und dann suchte Luk jemanden zum Schach spielen, er hatte heute Vormittag offensichtlich Blut geleckt…

…und nach dem Schach eine Runde Doppelkopf zu viert!

Cathedral Cove

Samstag 5. Januar 2019 – Dieser Tag begann leider erstmal ohne Frühstück, da wir in Rotoma vergessen hatten, unsere Sachen aus dem Kühlschrank mitzunehmen. So war der Plan, dass Tobn und Luk morgens kurz zum Supermarkt fahren sollten und Luk anschließend Toasts mit Spiegeleiern machen wollte.

Als ich nach einer dreiviertel Stunde langsam nach den vorbei fahrenden Autos horchte und die beiden langsam zurück erwartete, schrieb Tobn plötzlich, dass sie gerade am Supermarkt angekommen seien! Den nächste befand sich wohl 40 km entfernt.

Letztendlich hatten wir dann gegen zehn aber doch noch ein sehr leckeres Frühstück. Als Tobn danach jedoch nach Laras Gastfamilie schauen wollte, war diese schon verschwunden. Wir hatten uns offensichtlich verpasst. Wir machten uns so also zu viert auf den Weg Richtung Cathedral Cove. Unser Plan war, unser Auto auf dem ersten Parkplatz abzustellen und anschließend über den Hahei Beach zu Gemstone Cove zu spazieren, wo man laut Reiseführer schnorcheln kann, und dann weiter zum Cathedral Cove zu gehen.

Lara mit Lillian und Amelia
Luk mit Oliver
Hahei Beach

Glücklicherweise erreichten wir noch auf der Fahrt Maszkowskis per Whatsapp und trafen uns auf dem Parkplatz, so dass wir die Tour wie geplant, aber alle zusammen machen konnten. Es wurde auch ein toller Spaziergang an einer beeindruckend schönen Küste entlang. Das Schnorcheln war aber nicht so prickelnd, da das Wasser wetterbedingt recht aufgewühlt und trüb war. Wir genossen troztdem das Bad im Meer und das Picknick in der netten Bucht.

Von Gemstone Cove fuhren Luk und Lara dann aber mit Maszkowskis zurück zum Campingplatz (Rob hatte zwischenzeitlich den Wagen geholt), während Tobn und ich zu zweit bis Cathedral Cove weiter liefen.

Cathedral Cove von Weitem
Am Gemstone Cove
Cathedral Cove
Rückweg

Abends trafen wir uns dann alle wieder und aßen Burger. Anschließend verbrachten wir den Rest des Abends wieder mit Rob und Gemma bis Mitternacht vor deren Zelt, unterhielten uns über Gott und die Welt (eigentlich über Musik und Autos) und tranken Wein , während die Kinder nach und nach schlafen gingen.

Tobias, Luk, Lara
Luk mit Amelia
Lara mit Oliver
Heimfahrt vom Restaurant zum Campingplatz

Reunion am Hot Water Beach

Freitag 4. Januar 2019 – Als ich gegen halb acht aufwachte, hatte Luk sein Zelt schon halb abgebaut. Er wollte unbedingt noch im Café Be rude not to be frühstücken, bevor wir uns auf den Weg nach Hot Water Beach machten. Das taten wir dann auch und sie hatte da diesmal sogar diese superleckeren Dattel-Scones, die es hier öfter zu geben scheint.

Die schöne gewundene Straße Richtung Norden zog sich dann aber sehr! Aus den angegebenen drei Stunden wurden vier, weil unglaublich viel (Urlaubs-)Verkehr herrschte. Da waren dann die hier üblichen Einspur-Brücken, über die die Autos immer nur abwechselnd in eine Richtung drüber fahren, eine Katastrophe. Normalerweise hat auf diesen Brücken immer eine Richtung Vorfahrt und die andere muss warten bis die Brücke frei ist. Diesmal regelte aber zum Glück jemand, dass immer abwechselnd die Autos drüber durften, sonst hätte eine Richtung wahrscheinlich bis abends warten müssen, um die Brücke zu passieren.

Lara war übrigens am selben Vormittag los gefahren, um mit ihrer Gastfamilie uns auf dem Campingplatz zu treffen. Eigentlich war der Plan gewesen, dass wir Lara in drei Tagen auf dem Weg an Auckland vorbei einsammeln würden, aber da in Neuseeland ja gerade große Sommerferien sind, haben sich Laras Gasteltern dazu entschlossen, auch ein paar Tage Strandurlaub zu machen. Als wir dann also im Stau vorwärts zuckelten, fingen wir an, mit Lara zu schreiben, die immer wieder wissen wollte, wo genau wir gerade waren, sie standen offensichtlich im selben Stau… das ging so lange weiter bis wir tatsächlich haargenau gleichzeitig beim Campingplatz am Hot Water Beach auf den Parkplatz einfuhren! Was für ein Timing! Und was für eine Wiedersehensfreude!

Wir checkten ein, bauten die Zelte auf und Lara und wir tauschten Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke aus.

Den Nachmittag verbrachten wir alles zusammen am Strand, wo wir in die Kunst des Body Boarding eingeführt wurden, was echt nicht so einfach ist, aber echt Spaß macht, wenn man in den „Flow“ kommt!

Außerdem konnte man das „Hot Water“ des Hot Water Beaches fühlen, wenn man die Füße in den Sand versinken ließ. Um sich richtige Pools zu schaufeln und sich in das warme Wasser zu setzen, müsste man allerdings auf die Ebbe warten.

Als alle k.o. und wirklich hungrig waren, aßen wir zusammen Fish&Chips am Campingplatz und verbrachten anschließend einen sehr netten Abend vor dem Zelt von Gemma, Rob, Lillian, Amelia und Oliver, der von einem unglaublichen Sternenhimmel gekrönt wurde.

Lake Tikitapu und WHAKAREWAREWA

Donnerstag 3. Januar 2019 – Heute wollten wir einen ganz entspannten Tag machen. Wir schliefen aus und frühstückten Spiegeleier auf Toast und Kaffee. Dann fuhren wir los zum blauen See Tikitapu, um um ihn herum zu spazieren. das hatte uns ein neuseeländischer Gast hier auf dem Campingplatz gestern empfohlen. Es war ein entspannter unaufgeregter Spaziergang bei bedecktem Himmel, der fast hätte in Deutschland stattfinden können… nur der Wald war tatsächlich ziemlich anders, mit den hier typischen Farnbäumen, die wie Palmen aussehen, und den lianenähnlichen Bäumen.

Nach einem Drittel der Strecke landeten wir in einem coolen Wohnwagen-Café, in dem wir uns bei unseren Havanna-Coffee-Flat-Whites mit zwei sehr netten jungen Frauen aus den USA interessant unterhielten. Unter anderem kamen wir auf das Maori-Dorf WHAKAREWAREWA südlich von Rotorua zu sprechen, das die beiden schon besucht hatten und über das Tobn gerade in einem Faltblatt nachlas. Ehrlich gesagt hatten weder Luk noch ich sonderlich Luast, heute noch großartig etwas zu unternehmen. Auf der anderen Seite hatten wir nur noch heute, um uns hier das Maori-Dorf anzuschauen, von dem die beiden USA-Mädels sehr begeietert waren… Als wir also gegen halb zwei wieder am Auto waren, buchte Tobn uns online für die Führung um zwei. Ich war doppelt skeptisch, da ich den Besuch im Eingeborerenen-Dorf der Oranng Aslis in Malaysia noch in traumatischer Erinnerung hatte, weil wir uns dort wie unerwünschte Eindringlinge gefühlt hatten!

Ganz anders war es hier bei der Ankunft im Maori-Dorf WHAKAREWAREWA. Das Dorf wird aktiv von 25 Familien und 75 Menschen bewohnt. Als erstes haben wir eine Aufführung von Tänzen, Liedern und dem bekannten Begrüßungsritual WAKA bekommen, sehr sympatisch erklärt von einer Maori-Frau. Wir durften sogar einen Tanz mittanzen. Das Ganze ging eine halbe Stunde. Dann wurden wir in zwei Gruppen durchs Dorf geführt. Das besondere und einmalige an diesem Dorf ist weltweit, dass es in und mit einem geothermalen Gebiet lebt.

In den verschiedenene heißen aus der Erde blubbernden Quellen wird gekocht, gebadet oder sie werden einfach eingezäunt gemieden, weil sie zu gefährlich sind. Zwischen den Häusern, aus den Gullideckeln oder in den Gärten dampft und blubbert es überall. Die Bewohner arbeiten entweder außerhalb des Dorfes oder beteiligen sich am Tourismusgeschäft als Fremdenführer, Café-Besitzer oder Souvernirverkäufer. Das alles geschieht inzwischen aber auf eine sehr angenehme selbstbewusste Art. Das war wohl nicht immer so gewesen, aber in den letzten Jahrzehnten hat sich glücklicherweise viel zu Gunsten der maorischen Kultur verbessert.

Morgens werden die Töpfe in die heißen Löcher gestellt und abends nach der Arbeit ist das Essen fertig.
Der weiße Beutel beinhaltet Maiskolben, die in dem salzigen heißen See garen…
…die man nur noch mit Butter bestreichen muss und genießen kann.
In die Badebecken wird das fast 100°C heiße Wasser in offenen dünnen Rinnen geführt, so dass das Wasser dann angenehme 40°C hat.
Blubbern am Straßenrand.

Es war ein rundum schöner entspannter und interesanter Tag, der mit einem leckeren Abendessen endete, das Luk uns zubereitete; Frikadellen aus frischem Angus-Rinder-Hackfleisch mit geschmoözenen Zwiebeln an Bratkartoffeln aus neuen neuseeländischen Kartoffeln. Witziger Weise und unglaublich berührend und interessant unterhielten wir uns am Platz beim Abendessen dann ausgerechnet mit einer gemischt Maori-Schottischen Familie, die in der Vergangenheit sehr unter den Selbstzweifeln und der Aussichtlosigkeit der Maori-Bevölkerung in New Zealand zu kämpfen hatte und bei der nun sowohl Vater als auch Mutter sich in Selbsthilfegruppen für das Selbstbewusstsein der Maori und damit gegen Alkoholismus und Gewalt in Maori-Familien einsetzen.

Ein wunderschöner Tag klang langsam bei einer Runde Skat aus und morgen werden wir Lara am Hot Water Beach nach einem halben Jahr wieder sehen….

WAI-O-TAPU Rotorua Geothermal Area

Mittwoch 2. Januar 2019 – Wir hatten uns diesmal zwar keinen Wecker gestellt, sind nach dem Aufstehen aber sofort aufgebrochen, um es rechtzeitig zum Lady Knox Geyser gegen zehn nach WAI-O-TAPU zu schaffen.

Nach einer knappen Stunde Autofahrt, nach der allerletzten Kurve standen wir dann in der Schlange von Autos und Bussen, die alle zuerst den Geysir und anschließned die bunten, dampfenden, stinkenden Seen von WAI-O-TAPU besuchen wollten! Dieses geordnete Chaos unterteilte sich dann noch in Ticket-Besitzer, welche, die auf der Stelle Tickets online buchen konnten (zu denen gehörten wir) und diejenigen ganz ohne Ticket, die ihre Tickets noch im Touristen-Office kaufen mussten. Wir parkten also kurz auf dem Parkplatz und orderten über das Mobilphone unsere Tickets, um dann damit auf den nächsten Parkplatz gelassen zu werden….

Von hier war man innerhalb zwei Fußminuten in einer Art Amphitheater mit einem kleinen dampfenden weißen Hügel in der Mitte. Mit Seife gefüttert, schoss hier pünktlich um halb elf eine über zehn Meter hohe Wassersäule aus der Erde.

Anschließend verließen mehrere hundert Autos den einen Parkplatz, um am ersten Parkplatz, ca. 500m entfernt, ihre Wagen wieder abzustellen. Wir ließen unseren deshalb stehen und liefen zum Visitor-Center und Eingang zum Geothermal Wonderland. Wir frühstückten erstmal einen Flat White und reihten uns in die Besucherschlange ein. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es sich für mich auch hier um viel zu viele Menschen handelte! Aber die bunten Seen, die ich aus Reiseführer und Online-Blogs kannte, wollte ich unbedingt in echt sehen…. und es hat sich auch hier, wie schon beim Tongariro-Alpine-Crossing, absolut für mich gelohnt! Bei mal wieder strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel strahlten die farbigen Seen um die Wette.

Oyster Pool
Champagne Pool
Devil’s Bath

Die Rundwege durch diese Thermallandschaft sind auch sehr schön angelegt, so dass man immer wieder sehr schöne Blicke hatte, ohne dass all die vielen Besucher das Bild störten.

Gegen zwei spazierten wir dann zurück zu unserem Wagen, als Luk als erster bemerkte, dass inzwischen die Straße Richtung Geysir mit einer Schranke versperrt war! Unser Wagen war dann auch wirklich fer einzige auf dem Parkplatz. Zum Glück erreichte Tobn das Visitor-Center telefonisch und zwanzig Minuten später wurde die Schranke für uns geöffnet.

Wir hatten inzwischen für 17:00 einen Tisch im Atticus Finch in Rotorua reserviert, ausgesucht noch dem Namen, da es sich dabei um die Hauptfigur aus „To kill a Mockingbird“ handelt, das Luk gerade zur Abivorbereitung zum dritten Mal las.

Die Zeit bis dahin überbrückten wir mit einem Flat White im Café Be rude not to be, das der Tochter unserer Campingplatzbesitzer gehörte, die am gestrigen Abend die große Familienfeier organisiert hatte. Es handelte sich dabei tatsächlich um ein sehr empfehlenswertes Café mit toller Einrichtung und ebensolchem Kaffee…. und sehr gutem WIFI.

Rotorua hat auch eine sehr schöne Promenade am Rotorua See mit schwarzen Schwänen und eine Art „Fressgass“, die auch hier „Eat-Street“ genannt wurde. Hier fanden wir dann auch „Atticus Finch“. Das Essen war sehr gut und das Konzept interessant: Man suchte diverse größere und kleinere Gerichte aus, die zum Tisch gebracht wurden, sobald sie fertig zubereitet waren, und die man sich dann jeweils teilt. Wir einigten uns auf Shrimps, Lamm und Fisch mit Brokkoli und Chips, zum Abschluss Cheesecake mit Erdbeeren und einen Long Black…. Lecker! Satt!

Zurück am Platz duschten wir und ließen den Tag bei einem Tässchen (neuseeländischem) Wein und Bier ausklingen. Mit Skat sind wir inzwischen übrigens ganz vertraut.

Waitomo Glowworm Caves und Rotoma

Neujahr 2019 – Gegen sieben standen wir auf und gegen acht verließen wir das wunderbare The Crossing Backpackers Hostel Richtung Waitomo Caves. Dort erwartete uns gegen Mittag nämlich Black Water Rafting durch die Glowworm Caves.

Dieses war dann sehr spaßig, sehr nass, sehr kalt und sehr beeindruckend. Wir sind zu einem kleinen Eingang zu dieser natürlichen Höhle mit einem Bus gebracht worden, nachdem wir uns in nasse Wetsuits gepackt hatten. Bevor es losging, übten wir noch das Sich-Rückwärts-Ins-Wasser-Werfen!

Die Höhle war an ihrer tiefsten Stelle fast 50m hoch und man sah oben ein ganz klein wenig Sonnenlicht und an einer Stelle sogar Leute, die oben herum liefen. Der schönste Teil war für mich dann wirklich, als wir alle in einer Schlange durch einen engen Tunnel trieben bzw. an meinem linken Fuß von Astrid gezogen wurden und die Decke über uns mit Millionen von blau leuchtenden Sternen, den Glowworms, übersät war…

Diese Fotos haben wir selbstverständlich nicht selbst gemacht, sondern sie konnten im Anschluss bei den Waitomo Caves erworben werden.

Danach gab es eine herrlich heiße Dusche und Tomatensuppe und Bagels. Und dann ging es für uns weiter nach Rotoma, unserem nächsten Ziel.

Weiterfahrt nach Rotoma

Nach dem unheimlich netten Aufenthalt in The Crossing Backpackers war es für den nächsten Campingplatz schwierig, uns auf Anhieb zu überzeugen. Noch dazu gab es keinerlei Netz. Wir kamen auch erst gegen sechs totmüde an. Als wir jedoch unsere Zelte aufgebaut hatten und alles Nötige in den Küchen- und Aufenthaltsbereich geschleppt hatten, wurde es zunehmend gemütlicher: Luk kochte unsere „Burger-Reste“ vom Silverster-Abend zu einem sehr leckeren Abendessen und wir wurden Teil einer wahnsinnig netten Geburtstagsgesellschaft. Es ist unglaublich, wie nett Menschen sein können! Man wurde sofort angelächelt von kleinen und jugendlichen Kindern sowie von mittelalten und alten Menschen, zum Bier eingeladen, obwohl striktes Alkoholverbot am Platz galt – zumindest laut Schild! Witzigerweise handelte es sich aber um die Familie der Campingplatzinhaber, die hier feierten. Noch interessanter machte es die Tatsache, dass es offensichtlich um eine seit Generationen gemischte Familie aus Maori und Europäern handelte und wir im Laufe des Abends echt tolle Gespäche führten.

In den nächsten zwei Tagen wollten wir nach den letzten doch recht durchgeplanten Tagen hier ausspannen und uns die bunten stinkenden Thermalseen von Rotorua ansehen…

Tongariro Crossing an Silvester

Silvester 2018 – Und wieder hieß es früh aufstehen, da uns um 6:45 der Shuttle zum Tongariro Alpine Crossing einsammeln würde. Aber da hier unser Rhythmus dem Hell- und Dunkelwerden ziemlich genau entsprach, wachte ich eigentlich sowieso immer gegen sechs auf. Wir wurden vom Busfahrer mit einer Namensliste begrüßt, so dass am Abend genau kontrolliert werden könnte, dass niemand im Berg zurück geblieben war.

Ein wenig skeptisch bin ich an diesem Morgen ja schon zu unserer Tageswanderung aufgebrochen, denn man hört über das Tongariro Crossing sehr unterschiedliche und oft eher sogar abschreckende Kommentare, so dass wir nicht so genau wissen konnten, was uns erwartete:

  • Ja, es sind wirklich Massen von Wanderern unterwegs!
  • Nach den ersten anderthalb Stunden verläuft es sich ein ganz klein wenig, so dass man wenigstens nicht an jeder noch so kleinen Steigung Schlange stehen muss.
  • Ja, wir hatten wieder einmal unverschämtes Glück mit dem Wetter: Zu Beginn noch mystisch von Wolkenschwaden umgeben, hatten wir oben angekommen einen famosen Blick bei strahlendem Sonnenschein.
  • Ja, das Tongariro Alpine Crossing hat sich für mich trotz der Menschenmassen absolut gelohnt, weil die Vulkanlandschaft einfach einmalig beeindruckend und wunderschön ist.
  • Wir haben den Track ohne Nachwirkungen in 5,5 (mit Mittagspause 6)
    Stunden geschafft und den ersten Bus zurück um 14:00 genommen.
  • Der Abtieg hat sich in der Tat (wie vom Busfahrer am Morgen eindrücklich angekündigt) sehr gezogen, aber insgesamt war es eine durchaus machbare und genießbare Tour gewesen.

Gegen drei waren wir dann zurück am The Crossing Backpackers. Wir haben geduscht, Wäsche gewaschen und den Nachmittag bier Kaffee und Cookies genossen.

Um acht haben wir dann extrem leckere Burger gegessen. Luk hat die Patties und Bratkartoffeln auf dem Grill zubereitet und ich habe die restlichen Zutaten geschnippelt. Anschließend hat Tobn dann abgespühlt: Perfekte Arbeitsteilung!

Danach wurde es allerdings zunehmend anstrengender: Da wir hier ja einen so frühen Rhythmus hatten, wurden wir bald echt müde und Mittagnacht schien in sehr weiter Ferne. Aber mit Skatspielen und Lesen hielten wir durch und stießen mit neuseeländischem Sekt auf das neue Jahr an. Die entsprechenden Posts nach Hause waren dann wieder etwas skurril, da sie in Deutschland ja gerade mitten am Tag hatten und noch einkauften, vorbereiteten und Silvester noch weit vor sich hatten…. Wir gingen dann aber bald schlafen, gegen halb zwei dürfte es gewesen sein.

Auf ein tolles 2019

Ferry to North Island

Sonntag 30. Dezember 2018 – Um Viertel vor sechs schaute ich zufällig auf die Uhr meines Smartphones und erschrak: Wir wollten doch um halb sechs vom Wecker geweckt werden, damit wir genug Zeit haben würden die Zelte und co. zusammen zu packen und nach Picton rein zur Fähre zu fahren. Ich weckte Tobn und fragte, warum der Wecker nicht angegangen war. Da meinte er, er war durchaus angegangen und er hätte ihn ausgeschaltet und wäre wieder eingeschlafen!

Naja, da wir am Vortag erst gar nicht viel ausgepackt hatten und inzwischen ziemlich routiniert im Zusammenpacken waren, war eine halbe Stunde später um 6:20 alles verstaut und wir machten uns wie geplant auf den Weg.

Wir mussten auch gar nicht lange bis zum Checkin warten. Danach dauerte es jedoch noch fast ’ne Stunde bis wir auf die Fähre geleitet wurden. In der Zwischenzeit tranken wir einen Flat White und hörten Luks Playlist…

Wir starteten in Picton bei herrlischem Wetter und konnten so eine tolle Aussicht genießen, während wir durch die Marlborough Sounds die Südinsel landsam hinter uns ließen. Ich blieb auch die gesamten drei Stunden der Überfahrt oben an Deck und ließ mich ordentlich durchpusten, während Luk und Tobn unten drinnen das WLAN genossen.

Gegen 11:45 verließen wir in Wellington die Fähre und fuhren direkt weiter Richtung Norden, da wir noch vier Stunden Autofahrt vor uns hattenbis wir unser heutiges Ziel „The Crossing Backpackers“ in National Park Village erreicht haben würden. Zwischenzeitlich kauften wir noch in Otaki ein (Steaks für heute Abend und alles für die Burger am Silvester-Abend).

Kaffeestopp

Ziemlich genau um fünf kamen wir an. Erst waren wir etwas skeptisch, dass wir hier mitten im Nichts gelandet waren. Aber sobald wir eingecheckt hatten und das Hostel von innen sahen, waren wir alle sehr angetan! Absolut nette Hauswirte und unheimlich großzügige und gemütliche Aufenthaltsbereiche. Außerdem schien wieder herrlich die Sonne, nachdem uns Wellington grau in grau empfangen hatte, und so bereiteten wir draußen unser Abendessen und den Proviant für den nächsten Tag vor. Luk stellte sich in die Küche an den Herd und nachdem wir draußen Steaks und Brokoli-Pilz-Gemüse genossen hatten, spielten wir noch drinnen ein paar Runden Skat, bevor wir uns zeitig schlafen legten.

The Crossing Backpackers, unser Domizil für die nächsten zwei Nächte