Freitag 30. Juni
Die erste Nacht war dann allerdings nur mittelmäßig. Gegen halb zwei wachte ich (Monika) auf und wunderte mich eine Zeitlang, dass ich nicht mehr einschlafen konnte… bis ich mir ausrechnete, dass es für uns ja eigentlich halb elf morgens war. Da wunderte es mich dann auch nicht mehr, dass ich großen Appetit auf einen Kaffee hatte… Das nächste Mal wurde ich dann um fünf aufgeweckt, als im angrenzenden Zimmer die Dusche für die nächste Stunde durchgängig lief.
Ich gab es bald auf, noch einmel einschlafen zu wollen und begann damit, unseren Reisetag aufzuschreiben. Somit hatte diese schlaflose Stunde doch noch ihr Gutes…
Um halb acht wuden wir dann von einem Fahrer abgeholt und zu Traveland gefahren, das eine halbe Stunde außerhalb von Vancouver in Langley gelegen ist.
Wir wurden von Daniela, einer sehr netten deutschsprachigen Mitarbeiterin in alle Funktionen des Mobile Homes eingeführt. Gegen halb elf brachen wir dann mit unserem neuen Zuhause für die nächsten vier Wochen auf. Wir fuhren als allererstes den nächsten Supermarkt an, um Vorräte aufzufüllen. Als wir auf dem Weg dorthin an einer Ampel halten mussten, deutete uns der Fahrer des Pickups rechts neben uns, unser Fenster zu öffnen. Wir erwarteten, dass irgendetwas mit unserem Gefährt nicht stimmte… Jedoch fragte er stattdessen lediglich äußerst entusiastisch, wie lang unser RV sei und ob er uns gehöre, denn er selbst suche nach einem RV für sich und dieses sei wirklich toll! Dies war dann ein weiteres Beispiel für die überwältigende Offenheit und Freundlichkeit der Kanadier. Nach dem Einkauf machten wir uns dann auf den Weg Richtung Osten nach Vernon.
Wir kamen an Luks zuhause gegen sechs Uhr abends an. Nur zehn Minuten zuvor war er selbst von einem letzten Ausflug mit seinen Gasteltern zurückgekommen. Es war sehr merkwürdig und gleichzeitig völlig selbstverständlich, unseren Sohn nach zehn Monaten wieder in die Arme zu schließen. Tatsächlich war er in dieser Zeit an die zehn Zentimeter gewachsen, seine Augenbrauen und Stimme sind richtig dunkel geworden und überhaupt wirkte er tatsächlich wie ein richtiger Teenager und nicht mehr wie der Junge, der vor zehn Monaten in den Flieger nach Kanada gestiegen ist. Auch er hat sich ebenso viel verändert wie all seine Kumpels, die wir zu Hause allerdings dabei beobachten konnten.
Auch lernten wir nun Sally und Gordon endlich persönlich kennen, und waren auch hier überwältigt, wie herzlich und einnehmend Kanadier allgemein und sie ganz besonders sind!
Kurz nach acht waren wir dann komplett zu sechst an unserem ersten Campground, dem Silver Star RV Park am Swan Lake, angekommen. Wir genossen unseren ersten gemeinsamen Urlaubsabend bei Pasta, Salat und Wein mit dem Blick auf den Sonnenuntergang über dem Swan Lake.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.