Canada 2017

14. Juli – Rearguard Falls und Purden Lake

Heute haben wir zwar keinen Wecker gestellt, haben aber gegen acht nur kurz gefrühstückt mit Instantkaffee und Geburtstagskuchenresten und haben uns dann auf den Weg gen Westen nach Purden Lake gemacht.

Züge. Züge sind in Kanada in der Regel richtig lang, also wirklich extrem lang! Man kann viele Minuten davor stehen und sich wundern, wann das Ende zu sehen sein wird. Dazu kommt, dass sie wirklich langsam fahren, da sie wohl in der Regel ziemlich schwer beladen sind.

Es war auch sehr interessant an Kanada kennenzulernen, welch große Rolle die Eisenbahn hier spielt beziehungsweise immer gespielt hat: Zuerst wurde die Eisenbahn gebaut, an Orten, an denen zum Beispiel heiße Quellen gefunden wurden, aber keine Menschenseele hinkam. Dort wurde dann ein Hotel gebaut (zum Beispiel in Banff) und die Eisenbahnstrecke hingebaut, so dass Touristen dorthin fahren konnten. Ein anderes Mal war es ein toller Gletscher, an dessen Fuß ein riesiges Hotel gebaut wurde und die Touristen mit der Bahn angekarrt wurden…

Die erstaunlichste Anekdote dazu fand ich die Geschichte, die uns Erik Paulsson auf einer Walking Tour durch Vancouver viel später erzählt hat: British Columbia musste sich irgendwann entscheiden, ob es zu USA oder zu Kanada gehören wollte und hatte sich schon fast für die USA entschieden, als die Kanadier (Kanada bestand zu dieser Zeit aus den vier östlichen Bundesstaaten) anboten die Eisenbahn bis ganz in den Westen durchzubauen, wenn sich BC für Kanada entscheiden würde. Das gab dann den Ausschlag!

Die Eisenbahn spielt im Westen Kanadas eine ganz besondere Rolle und die Züge sind in der Regel wirklich richtig lang!

Zum nächsten Foto gibt es leider auch eine Geschichte, „leider“, weil sie eher traurig ist. Die braunen Bäume, die zu sehen sind, sterben ab oder sind schon abgestorben. Überall im Westen Kanadas gibt es tausende solcher absterbender oder schon abgestorbener Bäume. Dies ist indirekt durch den Klimawandel verursacht. Durch das milder werdende Klima überleben die Insekten, die aus Kalifornien nach Kanada kommen. Diese schaden aber den Bäumen hier, die sie nicht gewohnt sind. Es läuft wohl darauf hinaus, dass in einigen Jahren die Landschaft hier um einiges anders aussehen wird und die großen Wälder verschwunden sein werden….

Durch Insekten absterbende Bäume sieht man überall im Westen Kanadas.

Aber trotzdem sieht die Landschaft auch während der stundenlangen Fahrten meistens wunderschön aus.

Pause am Rearguard Waterfall

In der Gegend von Kamloops wüteten die Waldbrände, wegen derer wir in ganz British Columbia keine Laderfeuer mehr machen durften. Wir fuhren hier aber in Richtung Prince George.

An den Rearguard Falls haben wir eine kurze Pause eingelegt. Ansonsten sind wir in Ruhe drei Stunden lang den Highway 1b, den Yellow Head Highway geradeaus entlang gefahren, bis wir am Purden Lake Campground am Purden Lake angekommen sind. Hier gab es erstmal Kaffee, Kekse und Wassermelone.

Mal wieder ein wunderschön idyllischer Platz.

Anschließend haben wir uns auf Erkundungstour am Platz begeben. Tobn und ich sind an der Rezeption vorbei und haben uns bestätigen lassen, dass man zur Zeit in ganz British Columbia kein offenes Feuer machen darf wegen der Waldbrandgefahr. In der Gegend um Kamloops (südlicher von uns) gibt es wohl momentan 160 Brände, ein Highway ist gesperrt.

Alle außer Gabi und Tobn erfrischten sich im Purden Lake.

Weiter ging’s zum Purden Lake. Wir kamen zu einem Badestrand und alle außer Gabi und Tobn haben ein erfrischendes Bad im klaren Wasser des Sees genossen.

Nudelpfanne à la Veronika, da wir ja trotz Feuerstelle kein Barbecue nmachen durften. Da hatten wir schon Glück, dass wir es in unseren ersten Tagen so uneingeschränkt genießen konnten.

Veronika

Tobn

Gabi

Luk und mein Kartenblatt.

Zu Abend gab es dann leckeres Resteessen à la Veronika aus der Pfanne und wir haben Karten geschrieben und Bücher gelesen und uns unterhalten. So langsam fühlt es sich wie Urlaub an.

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