In den letzten beiden Tagen hier auf Pulau Perhentian Besar haben wir vor allem das unfassbar schöne Meer genossen, haben uns beim Schnorcheln die verschiedensten Korallen und Fische angeschaut und gestern hat dann sogar Tobn als letzter von uns noch den Riffhai hier in der Bucht gesehen.
Vorgestern sind wir, als wir gerade am Strand waren und gelesen haben, nachdem wir etwas geschnorchelt sind, zu der Tauchschule am Strand gegangen und Tobn hat sich ein wenig informiert. Man musste sich zum Tauchen einen Tag vorher anmelden und da wir alle Lust darauf hatten, die riesige Vielfalt der Unterwasserwelt hier beim Tauchen mit Flasche zu erkunden, meldeten wir uns direkt für den nächsten Tag an. Unser Tauchlehrer sollte sogar ein Deutscher sein, der hier bereits seit neun Monaten lebt.
Am nächsten Tag, also gestern, sind wir allerdings erstmal einen Steg, der etwa 100 Meter ins Meer führte, entlang gegangen und am Ende ins Wasser gesprungen, da es hier riesige Schildkröten zu sehen gab. Leider war an diesem Tag die Sicht sehr schlecht, da das durch den Sturm am vorigen Abend unruhige Wasser den Sand vom Boden im Wasser verteilte.
Darüber hinaus kam am sogenannten Turtle Point alle fünf Minuten ein neues Boot mit zehn Touristen an, die allesamt ins Wasser sprangen und die meisten von denen waren nicht sonderlich nett, sodass ich von einer wütenden Spanierin beschimpft wurde, bis ich flüchtend meinen Kopf unter Wasser hielt und mir weiter die Schildkröte anschaute. Diese hatte leider eine Verletzung an ihrem Panzer, die ihr ein Boot zugefügt hatte, wie uns später Andy, der deutsche Tauchlehrer, erklärte.
Wir sind am Nachmittag dann pünktlich zur Tauchschule gegangen, Andy bot uns jedoch an, den Tauchgang auf den nächsten Tag zu verschieben, da die Sicht heute, wie eben bereits erwähnt, sehr schlecht war. Wir hatten schon ein Einweisungsvideo geschaut und Andi hat uns auch noch schnell das Equipment und ein paar Übungen erklärt, die wir dann unter Wasser machen sollten. Wir waren zuversichtlich und freuten uns schon auf den nächsten Tag, als Tobn und ich zurück zur Hütte sind. Kurz darauf kamen auch Monika und Lara, die uns noch ein paar Informationen übermittelten, die Andy ihnen hinsichtlich anderer Restaurants auf der Insel gegeben hatte.
Wir sind dann an dem Abend zu einem malayischen, und von Andy empfohlenen Restaurant gegangen, wo man sich an einer kleinen Theke einen frisch von dem Tag gefangenen Fisch aussuchen kann und dieser dann frisch gegrillt wird. Monika und Tobn haben dieses Angebot direkt genutzt, Lara und ich aßen lieber gebratene Nudeln mit Sojasauce und Gemüse und für mich auch Hühnchen, Lara verträgt das allerdings nicht. Wir waren alle miteinander sehr zufrieden mit dem Essen und es schmeckte uns sehr, genauso wie die Getränke: Tobn hatte einen Kokosnuss-Smoothie, ich einen Kokosnuss-Lassi, Lara einen Mango-Lassi und Monika auch einen Mango-Lassi, allerdings ohne Zucker.
Heute sind wir dann zum Frühstück wieder in das Restaurant hier im Resort gegangen und diesmal konnten wir sogar einen Tisch direkt am Meer ergattern, was in den letzten Tagen nie funktioniert hatte und uns nun alle sehr gefreut hat. Anschließend ist Monika noch ein bisschen Schnorcheln gegangen, wir anderen drei hatten darauf allerdings keine Lust und blieben in der Hütte. Wir vertrieben uns die Zeit vor allem durch das Schauen von Videos, durch das Hören von Musik und andere Dinge. Mittags haben wir eine Kleinigkeit im Restaurant gegessen, bevor wir dann nachmittags zu Andy gegangen sind, um heute bei hoffentlich etwas besserer Sicht unseren ersten Tauchgang zu wagen.
Wir mussten dann noch kurz auf Andy warten und während er mit seiner letzten Gruppe deren Equipment reinigte, suchte ein anderer, sehr lustiger Mitarbeiter uns schon unsere Sachen raus.
Wir zogen mit Andys Anweisungen das Equipment an und nahmen unsere Flossen nach einer kurzen Wiederholung von drei Übungen, die wir im flachen Wasser ausführen sollten, und gingen ins flache Wasser. Man musste sich einfach nur ins Wasser setzen und sich hinlegen und man wurde von dem Tank geschützt und durch die aufgeblasene Weste über Wasser gehalten. An der richtigen Stelle angekommen, ließen wir die Luft aus der Weste und sanken auf den zwei Meter tiefen Boden.
Dort absolvierten wir alle die drei Übungen perfekt und Andi hatte nichts auszusetzen. Es war ein komisches Gefühl, unter Wasser atmen zu können, ohne aufpassen zu müssen, dass sich der Schnorchel über Wasser befindet.
Die Sicht war leider nicht die beste und so war es teilweise schwer, die Anweisungen von Andi unter Wasser zu sehen, es hat am Ende aber alles funktioniert.
Als wir dann los geschwommen sind und uns zwischen den Korallen und Fischen hindurch geschlängelt haben, hat Lara einige Fotos mit den Gopro gemacht und obwohl wir die ganze Unterwasserwelt hier schon beim Schnorcheln gesehen haben, wirkte es ganz anders, da man sich wie ein Teil des Lebens hier unten gefühlt hat. Man sah alles aus einer komplett anderen Perspektive und sah auch viel mehr als beim Schnorcheln aus der Vogelperspektive.
Andy zeigte uns einen Rochen von 30 Zentimetern Durchmesser und einen viel größeren, den ich allerdings leider nicht richtig gesehen habe. Man sah nur den riesigen, vielleicht sechzig Zentimeter langen Stachel unten raus schauen und einen kleinen Teil des Körpers, der ansonsten komplett unter der Koralle verborgen war.
In einer anderen Koralle zeigte er uns nach und nach eine kleine Einbuchtung, doch nur Monika erkannte, dass sich dort ein riesiger Kugelfisch mit sehr guter Tarnung befand.
Als wir nach einer guten Stunde aus dem Wasser kamen, da Laras Luft zuneige ging, waren wir uns alle einig, dass wir unbedingt den nächsten Kurs machen mussten, welcher zwei Tage dauert.
Am Abend sind wir dann wieder in das Restaurant von gestern Abend gegangen und ich habe diesmal auch Fisch mit gegessen, Monika dafür Tintenfisch. Auf dem Heimweg trafen wir dann Andy am Strand und er gab uns Anmeldeformulare für morgen, um weiter tauchen zu dürfen.
Würden wir morgen und übermorgen die „Prüfung“ bestehen, dürften wir in Zukunft mit einem Tauchlehrer auf 12 Meter Tiefe tauchen, da wir dann lizensierte Scuba Diver wären…