Heute mussten wir ziemlich früh aufstehen. Wir haben uns an einem der beiden gemeinsamen genutzten Waschbecken auf dem Boot die Zähne geputzt um dann zum Frühstück zu gehen. Zuvor könnte man aber noch den Sonnenaufgang beobachten.
Zum Frühstück gab eschinesische, scharfe Nudeln, Rösti, ziemlich weiche aber sehr leckere Würstchen, Spiegelei und Toast. Wir haben sehr lecker gegessen und sind dann etwas später runter zum Hausboot gegangen.
Dort sind wir dann mit einem kleineren Boot losgefahren, der sehr nette Fahrer Lan hat sich allerdings darüber beschwert, das Boot sei zu langsam, weshalb ein anderer uns mit einem schnelleren Boot entgegen kam und wir mitten in dem riesigen Stausee das Boot wechselten.
Dann sind wir zuerst zu dem Steg gefahren, an dem wir gestern abgeholt wurden und sind ausgestiegen. Hier gab es nämlich einen kleinen Laden, in dem wir eine Packung mit 30 kleinen Packungen Chips für gerade einmal 2€ gekauft haben.
Kurz darauf sind wir weiter gefahren und einige Zeit später an einem kleinen Steg ausgestiegen und eine Viertelstunde in den Dschungel gelaufen, wo wir die größte Blüte der Welt, die Rafflesia, erwartet haben. Diese braucht allerdings neun Monate, um zu blühen und fängt fünf Tage später wieder an, zu verblühen und zu verrotten. So haben wir nur die Knospe gesehen, die einem dunkellila Kohlrabi ähnelte.
Später sind wir zu einem Dorf von Einheimischen, Oran Asli, gefahren, wofür wir die Chips gekauft haben. Die haben wir dort nämlich den Kindern gegeben, allerdings war die Situation dort sehr merkwürdig. Alle saßen dort rum und waren sehr misstrauisch, es gab nur kleine Kinder, da die anderen zur Schule gehen und dort auch übernachten. Einem Einheimischen haben wir dann 20 Ringit, also 5€, gegeben und wir durften öfters mit einem Blasrohr, mit dem die Einheimischen ihre Tiere jagen, auf eine Zielscheibe schießen.
Allerdings hatten unsere Pfeile kein Gift in der Spitze, durch das die Tiere sterben, sondern sie bestanden lediglich aus Holz. Man schoss mit dem Blasrohr vergleichsweise weit und nach dem dritten Versuch waren Tobn, Monika und ich schon nahe am Mittelpunkt, Lara hatte allerdings keine Lust, zu schießen.
Nun sind wir wieder zurück ins Boot gestiegen und weiter gefahren, bis wir einige Zeit später wieder anlegten und etwas in den Urwald hinein liefen. Unser Ziel war eine Stelle, an die Tiere kommen, wenn diese merken, dass sie wichtige Mineralien brauchen, da dort sehr salziges Wasser fließen soll. Wir kamen dort kurz darauf an und konnten das Wasser auch probieren, allerdings schmeckte keiner von uns den angeblich salzigen Geschmack, was uns etwas verwunderte. Um diese Stelle gab es allerdings viele Fußstapfen von einigen Tieren, weshalb dort offensichtlich trotzdem viele Tiere hinkommen.
Anschließend sind wir wieder mit dem Boot gefahren und schließlich an einem weiteren Steg in diesem riesigen Stausee ausgestiegen und zehn Minuten zu einem Wasserfall gelaufen, der sehr schön in einer Lichtung des sonst sehr dichten Urwalds leuchtete. Wir zogen uns alles außer der Badehosen aus und sprangen in das extrem kalte, sehr erfrischende Wasser. Um uns rum tummelten sich tausende Fische, die von uns mit Chips und dann von einer chinesischen Reisegruppe mit Reis gefüttert wurden. Wir aßen unsere eingepackt Mahlzeit und genossen das frische Wasser, bis wir einige Zeit später wieder zurück zum Boot gingen.
Nach einer einstündigen Fahrt mit dem Boot kamen wir wieder im Resort an und sprangen wieder in den See. Lara und ich sind mit einem der am Rand frei verfügbaren Kanus etwas hinaus gefahren, nach zwanzig Metern wollte Lara allerdings schon aus dem Kanu raus ins Wasser und kurz darauf zog sie mich im Kanu durch den See. Später haben wir noch kurz Rollen getauscht und dann das Kanu an das Ufer zurück gebracht, da wir dann aus dem Wasser gegangen sind.
Wir sind in unser Zimmer und mussten all unsere Sachen zusammen packen, da wir heute aus dem Hausboot in eine der Hütte auf der Insel umziehen sollten.
Etwas später an der Hütte angelangt, schauten wir uns diese erstmal genauer an und außer, dass auf unserem Nachttisch Ameisen krabbeln und unsere Toilette wegen hunderten Insekten an den Wänden nur schwer nutzbar ist, ist es hier doch ganz gemütlich.
Abends haben wir einen frisch gefangenen Fisch aus dem See und weitere chinesische Gerichte gegessen und uns dabei mit einer niederländischen Familie unterhalten, die ebenfalls hier ist.
Nach dem Essen sind die Eltern dann in einen anderen Raum, um eine Dokumentation über die oben schon erwähnte Rafflesia zu schauen. Wie wir später erfuhren, war dieser allerdings hauptsächlich auf malaysisch.
Lara und ich haben mit zwei Niederländerinnen, sechs und acht Jahre alt, Karten gespielt, was sehr lustig war, da die Schwestern nicht verstanden, dass wir kein Niederländisch verstehen und so pausenlos auf uns ein redeten. Lara und ich mussten viel lachen, was auch später nicht besser wurde, als die Niederländerinnen die Eltern beim Film schauen ausspionieren wollten und das Ganze sehr ernst genommen haben.
Dann haben sich die beiden sehr komischen aber netten Schwestern dann noch mit Wasser bespritzt und zwei französische Brüder, 15 und 16 Jahre alt, Lara und ich haben ihnen lachend zugeschaut.
Kurz darauf kamen dann auch die Eltern wieder runter und nachdem ich den Blogeintrag vom Vortag fertig geschrieben hatte, sind wir dann auch ins Bett gegangen.